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Ärztliche Osteopathie und Manuelle Medizin

Störungsmuster ertasten damit aus akuten Beschwerden keine Krankheiten werden

Manuell medizinisch und/oder osteopatisch ausgebildete Ärzte versuchen gemeinsam mit ihren Patienten die Signale des Körpers zu verstehen. Dabei verwenden sie keine Hightech-Apparaturen, sondern nutzen die Sensibilität ihrer Fingerspitzen.

Sie ertasten Gelenkblockierungen oder Muskelverspannungen lange bevor daraus ein Bandscheibenvorfall oder eine Neuropathie geworden ist. Oft haben die Hände in diesem Stadium sogar mehr „Durchblick“ als die bildgebende Diagnostik wie Röntgen oder der Kernspintomograph,   denn mögliche Störungsmuster können in allen Geweben entstehen. Lange Zeit bleiben sie hier oft unerkannt und nur die sensible Diagnostik geschulter Hände kann sie aufspüren.

 

Modulierende Elemente frühzeitig erkennen

Der Kopf schmerzt, das Schlucken fällt schwer, es drückt im Rücken oder ständiger Schwindel belastet das Befinden im Alltag. Diese Reihe von Beschwerden sind nur einige Beispiele für die eigentlich unmisverständlichen Signale des Körpers auf Stress und belastende Lebenssituationen.

 

Genau hier setzen die Ärzte mit der Zusatzausbildung Manuelle Medizin und /oder Osteopathie an. In der Anamnese werden zu Beginn der Behandlung die Faktoren der persönlichen Lebenssituation erfragt. Die individuelle Biographie und die aktuelle Lebens- und Arbeitssituation spielen eine wichtige Rolle bei der Erkundung komplexer Zusammenhänge als Ursache für Funktionsstörungen. Vom Symptom ausgehend macht sich der behandelnde Arzt nun auf die Spurensuche, erkundet Punkt für Punkt die Informationssysteme  von Organen, Muskulatur, Gelenken und Haut.

 

Therapiewege statt Irrwege

Erst nach dieser intensiven fachärztlichen Diagnostik werden gemeinsam mit dem Patienten mögliche Therapiewege erörtert. In der Diagnostik scheiden sich die Wege zwischen seriösem klinischem Vorgehen, das ein jahrelanges universitätsmedizinisches Studium voraussetzt und dem eher intuitiven Zugang vieler Heilpraktiker und Laientherapeuten. Erst wenn der behandelnde Arzt gemeinsam mit seinem Patienten die möglichen therapeutischen Elemente festgelegt hat, kann die Ausführung an erfahrene manual medizinisch/osteopathisch ausgebildete Körpertherapeuten delegiert werden. Auch bei der Therapie ist das wichtigste Instrument die Hand. Sie kreist, übt sanften Druck aus, dehnt und streckt. Blockierungen und gestörte Infomationsflüsse werden auf diese Weise frühzeitig beseitigt noch ehe aus akuten Beschwerden Chronifizierungen werden.

 

Moderne Wissenschaften belegen Wirksamkeit

Die manuelle Medizin/Osteopathie beruht auf jahrtausendealten Erfahrungen. Ihre Wirksamkeit wird erst heute durch die noch relativ jungen Neurowissenschaften, die Hirnforschung sowie die Membranbiochemie nachgewiesen.  Eindeutig zeigt sich, dass die Stimulation von Nervenfasern durch Berührung, Einfluss auf die Schmerzübertragung im Rückenmarkshinterhorn hat. Hier laufen Nervenfasern aus verschiedenen Organsystemen, Muskulatur, Gelenken und Haut zusammen. Ausserdem sendet es Schmerzinformationen an das Gehirn. Das erklärt den lokalen Schmerz obwohl im Hintergrund viele Faktoren an der Entstehung des Symptoms beteiligt sind.

Die Zusammenhänge von Störungsmustern im Körper sind komplex und können nur mit einem universitätsmedizinischen Fundament sicher erkannt werden. Deshalb gehört die manuelle/osteopathische Diagnostik in die ausgebildeten Hände von Fachärzten.

 Dr. Hermann Locher